3.1. Buchhaltungsgrundsätze

Wie wir im vorigen Kapitel gesehen haben, basiert die Buchführung auf fünf grundlegenden Kontenarten: Aktiva, Fremdkapital, Eigenkapital, Ertrag und Aufwand. Wir erweitern nun unser Verständnis dieser Kontentypen und zeigen, wie sie in GnuCash dargestellt werden. Zuerst aber wollen wir die Kontenarten in zwei Gruppen aufteilen: die Bestandskonten, deren Zusammenfassung die Bilanz zu einem bestimmten Zeitpunkt ist, und die Erfolgskonten, welche mit Aufwand und Ertrag die wertmäßigen Veränderungen in einem Zeitraum wie dem Wirtschaftsjahr darstellen.

Bevor wir uns näher mit jedem Kontentyp befassen, lassen Sie uns noch einmal zur Erinnerung die Buchhaltungsgleichung (Aktiva - Fremdkapital = Eigenkapital + (Ertrag - Aufwand)) betrachten.

Die Grundkonten

Graphische Darstellung der Beziehungen der 5 Grundkonten zueinander. Das Reinvermögen (Eigenkapital) erhöht sich durch Erträge und vermindert sich durch Aufwendungen. Die Pfeile repräsentieren die Wertbewegungen.

3.1.1. Bestandskonten

Die drei sogenannten Bestandskonten sind Aktiva, Fremdkapital, und Eigenkapital. Bestandskonten werden benutzt, um über Ihren Besitz und Ihre Schulden Buch zu führen.

Aktiva bezeichnet den Bereich Ihres Besitzes. Aktiva können zum Beispiel ein Auto, Bargeld, ein Haus, Aktien und alles andere sein, was einen konvertiblen Wert besitzt. Konvertibler Wert bedeutet, dass Sie diesen Besitz zumindest theoretisch für Geld verkaufen können.

Fremdkapital bezeichnet den Bereich Ihrer Schulden. Fremdkapital können zum Beispiel ein Autokredit, ein Studiendarlehen, ein Hypothekendarlehen, ein Überziehungskredit und alles Andere sein, was Sie zu einem späteren Zeitpunkt zurückzahlen müssen.

Eigenkapital ist dasselbe wie "Reinvermögen". Es stellt dar, was übrig bleibt, wenn Sie Ihr Fremdkapital von Ihren Aktiva abziehen. Es kann als der Teil Ihrer Aktiva betrachtet werden, den Sie ohne irgendwelche Schulden besitzen.

3.1.2. Erfolgskonten

Die zwei Kontentypen Ertrag und Aufwand werden benutzt, um den Wert Ihrer Bestandskonten zu erhöhen oder zu vermindern. Somit erlauben Ihnen Ertrags- und Aufwandskonten, den Wert der Bestandskonten zu ändern, während die Bestandskonten selbst nur den Wert des Besitzes, oder des Darlehens erfassen.

Ertrag ist die Bezahlung, die Sie für Ihre Zeit, Ihre Dienstleistungen, oder den Gebrauch Ihres Geldes erhalten. Wenn Sie Ihr Gehalt erhalten, dann ist das zum Beispiel die Bezahlung für die Arbeit, die Sie für Ihren Arbeitgeber verrichtet haben. Andere Beispiele für Erträge sind Kommissionen, Trinkgelder, Dividenden Ihrer Aktien und Zinsen Ihrer Bankkonten. Erträge erhöhen immer den Wert Ihrer Aktiva und somit des Eigenkapitals.

Aufwand bezieht sich auf Geld, welches Sie ausgeben, um Dinge oder Dienstleistungen eines anderen zum baldigen Verbrauch zu erwerben. Beispiele von Aufwendungen sind ein Essen in einem Restaurant, Mietzahlungen, Lebensmitteleinkäufe, Treibstoff für Ihr Auto oder Eintrittskarten für ein Fußballspiel. Aufwendungen verringern immer Ihr Eigenkapital. Wenn Sie für die Aufwendungen direkt bezahlen, dann verringern Sie damit Ihre Aktiva, wenn Sie dagegen Aufwendungen über einen Kredit begleichen, dann erhöhen Sie Ihr Fremdkapital.

Aufwands- und Ertragskonten lassen sich unter dem Oberbegriff Erfolgskonten zusammenfassen.